Verhalten bei Lawinenabgang
Wenn man von einer Lawine erfasst zu werden droht, kann man
auf mehrere Handlungsoptionen zurückgreifen, die allerdings
keine Erfolgsgarantie beinhalten. Es erhöht jedenfalls die
Überlebenschancen, wenn der Wintersportler möglichst wenig
tief verschüttet wird und eine Atemmöglichkeit hat. Eine früher
häufig empfohlene „Schussflucht“ (also das schnelle Fahren in
der Falllinie, um der Lawine zu enteilen) scheint nur selten
erfolgreich gewesen zu sein, da Lawinen generell sehr schnell
sind und oft der komplette Hang aufbricht. Falls man sich am
Rand eines Lawinenhangs befindet, kann man versuchen, durch
schnelle Fahrt weg von den Schneemassen das
Verschüttungsrisiko zu mindern. Auch ein geschicktes „Reiten“
mit Ski auf der Lawine dürfte nur wenigen Personen geglückt
sein. Ebenfalls empfohlene „Schwimmbewegungen“ in den
Schneemassen sind nach Aussagen von Verschütteten sinnlos.
Erfolgversprechender ist, sofort mitgeführte Rettungsmittel zu
aktivieren. Dies sind zum Beispiel ein „Lawinen-Airbag“ (durch
Ziehen am Auslösegriff wird eine Gaspatrone gezündet, welche
einen oder mehrere Luftkissen am Rucksack aufbläst), der eine
tiefe Verschüttung verhindern kann oder die „Avalung“ (man
nimmt eine Art Schnorchel in den Mund und kann so auch unter
dem Schnee in der Regel atmen - die Ausatemluft wird am
Rücken abgeleitet), welche die Erstickungsgefahr verringert.
Falls möglich, sollte der Sportler Fangriemen am Ski lösen und
die Stöcke wegwerfen.